Hausham: Willy Eisenlöffel will Funkcodes vor Autodieben schützen

2023-02-22 18:41:39 By : Mr. Gary Chen

Der Schlüssel liegt in der Schublade – und das Auto ist trotzdem weg. Damit das nicht passiert, hat Willy Eisenlöffel eine Sicherheitsbox für Autoschlüssel erfunden.

Hausham – Der Schlüssel liegt sicher in der Schublade im Haus – und das Auto ist trotzdem weg. Was nach einem Schauermärchen für Pkw-Halter klingt, ist für Profi-Diebe längst Alltagsgeschäft. Sie fangen die Signale der modernen Keyless-Go-Systeme in Autos ab und basteln sich so eine Kopie des schlüssellosen Funk-Zugangs zum Fahrzeug. Seit dies bekannt ist, stehen Schutzvorkehrungen hoch im Kurs. Computerspezialist Willy Eisenlöffel (61) aus Hausham hat mit seiner WE-Security-Keybox eine sichere, handliche Aufbewahrung für Funkautoschlüssel erfunden. Wie er darauf gekommen ist und wie die Box funktioniert, erklärt er im Interview.

Ebenfalls aus Hausham: Bergbaumuseum Hausham: Der Fahrplan zur Premiumlösung im Förderturm

Herr Eisenlöffel, diese kleine Blechschachtel soll professionellen Autodieben das Handwerk legen?

Da staunen Sie, gell? Von außen schaut die Box wirklich sehr simpel aus. Aber entscheidend ist natürlich das Innenleben. Das sorgt dafür, dass die Funksignale des Schlüssels oder der Zugangskarte abgeschirmt werden –und damit nicht unerlaubt ausgelesen werden können.

Selbstverständlich! Im Grunde ist die Keybox eine Weiterentwicklung meiner Security-Box, die Smartphones abhörsicher macht. Sie ist aber speziell auf die Frequenzen moderner Fahrzeugschlüssel abgestimmt – und eignet sich nebenbei auch noch zur sicheren Aufbewahrung von EC-Karten. Während der Entwicklungsphase habe ich mein eigenes Auto als Versuchsobjekt benutzt. Mittlerweile hat die Box aber viele Testläufe mit anderen Fabrikaten erfolgreich bestanden. Wirklichen Schutz bietet sie aber nur, wenn man sie richtig anwendet.

Kann man da wirklich so viel verkehrt machen?

Nun ja, man sollte vor allem schnell sein. Nur wenige ungeschützte Sekunden reichen, damit man das Signal abfangen kann. Der Schlüssel sollte also immer in der Box sein, wenn man ihn nicht braucht. Nur beim Fahren sollte man aufpassen.

Lesen Sie auch: Hausham: Gemeinderat feiert Premiere im neuen Rathaus

Wenn man aus Gewohnheit den Schlüssel nach dem Aufsperren und Starten wieder in die Box legt, verliert das Auto das Signal. Dann geht die Fahrzeugelektronik möglicherweise von einem Diebstahl aus – und legt im schlimmsten Fall den Motor auf freier Strecke still.

Stichwort Diebstahl: Ist diese Gefahr bei uns wirklich so groß?

Vielleicht nicht unbedingt vor der eigenen Haustür, aber wenn man sein Auto an unbekannten Orten stehen lässt, durchaus. Über meine beruflichen Kontakte in Osteuropa weiß ich, wie ausgefeilt die Methoden der Autodiebe sind. Die schaffen es sogar, das GPS-Signal gestohlener Fahrzeuge abzuschirmen, damit diese nicht zurückverfolgt werden können.

Mehr aus Hausham: Ex-Freundin massiv misshandelt: 28-Jähriger wegen versuchten Totschlags festgenommen

Mit einer gigantisch großen Variante Ihrer Box?

(lacht) Nein, aber tatsächlich mit einem ähnlichen Prinzip. Sie fahren das Auto in einen Kühltransporter und dann weiter in ein Kühlhaus. Da können sie dann in aller Ruhe das GPS-Modul stilllegen.

Eine Kühlbox zum Abschirmen von Signalen – klingt fast nach einer Eisenlöffel-Erfindung...

(lacht) Ganz klar nein. Ich arbeite nicht auf der Seite der Bösen.

Das Gespräch führte Sebastian Grauvogl.

Lesen Sie auch: Hausham/Bayern: Auto kracht in Mauer - vier Männer nicht angeschnallt - Schlimme Folgen