"Zervakis & Opdenhövel. Live.": Gefährliche Lithium-Ionen-Akkus

2023-02-22 18:41:36 By : Mr. Leon Ye

Diese eine Krimskram-Schublade mit den Handys der Vergangenheit: Wer hat sie nicht zu Hause? Doch Achtung: Diese Art leichtsinniger Umgang mit Akku-Geräten ist im wahrsten Sinne des Wortes brandgefährlich. Das ProSieben-Journal erklärt, warum.

Im Clip: Tickende Zeitbomben: Lithium-Akkus mit Explosionsgefahr

Sie stecken in vielen Dingern, die nützlich sind oder einfach Spaß machen: Lithium-Ionen-Akkus dienen als Stromspeicher etwa in Smartphones, Powerbanks, E-Scootern oder elektrisch betriebenen Werkzeugen. Wenn wir diese Dinge nicht oder nicht mehr benötigen, bunkern wir sie gerne in Schubladen, Abstellkammern oder Kellern. Das aber ist vor allem eins: brandgefährlich.

Denn Lithium-Ionen-Akkus neigen mitunter dazu, sich selbst zu entzünden. Lorenz Wiegleb, Gutachter für Brandursachen, beobachtet längst eine Zunahme solcher Fälle, ausgelöst durch fehlerhafte oder beschädigte Akku-Zellen. Vor allem der Einsatz von billigen Ersatz-Akkus aus dem Internet kann hier schnell sehr teuer werden.

Bei #ZOL demonstriert Brandinspektor Hannes Reithel, wie schnell so ein Feuer aufgrund eines beschädigten Lithium-Ionen-Akkus entstehen kann: Er hämmert einen Nagel in den Akku einer Powerbank und zerstört damit die dünnen Trennfolien zwischen den Chemikalien im Akku – was beispielsweise bei einem Sturz passieren könnte. Schon raucht es aus der Powerbank heraus: Der Nagel hat einen Kurzschluss im Gerät verursacht, die Hitze im Inneren der Powerbank steigt innerhalb weniger Minuten auf bis zu 450 Grad Celsius. Und da explodiert die Powerbank auch bereits.

Nächstes Versuchsobjekt: ein alter Laptop mit insgesamt fünf Einzelzellen. Die Feuerwehrleute setzen das Gerät mit Benzin in Brand – und schon schießt der sich zersetzende Akku umher wie ein wild gewordener Silvesterkracher. "So eine Reaktion kann jederzeit passieren", warnt Reithel. Etwa, wenn ein Akku mal herunterfällt oder anderweitig beschädigt wurde. Von Selbstlöschversuchen rät der Brandexperte dringend ab, dies sei höchst gefährlich. Besser: den Raum verlassen und schnellstmöglich die Feuerwehr alarmieren. 

Gerade ältere E-Bike-Akkus haben oft noch kein Batterie-Management-System, das vor Fehlern warnt. Bei den einzelnen Lithium-Zellen im Inneren sind Plus- und Minuspol nur durch eine sehr dünne Kunststofffolie getrennt. Wird diese geschädigt, löst das eine nicht mehr zu stoppende Kettenreaktion aus. Läuft das dann unbemerkt im Keller oder gar im Hausflur ab, können die Folgen nicht nur teuer werden, sondern sogar lebensgefährlich sein.

Was hilft? Bei #ZOL gibt Experte Hannes Reithel Tipps zum Betrieb und zur Lagerung von Geräten mit Lithium-Ionen-Akkus:

Feuerwehrmann Hannes Raithel erklärt im Livetalk, welche Geräte potentiell einen unerwarteten Brand verursachen könnten. Außerdem gibt er Tipps, um im Alltag Gefahren durch verschiedene Geräte zu verhindern.

Gerade der letzte Tipp ist ein Wink in Richtung #ZOL-Zuschauer:innen. Denn 82 Prozent von ihnen geben in der Live-Umfrage per App an, noch ausgediente Akkus zu Hause herumliegen zu haben. Feuerwehrmann Reithel allerdings zweifelt auch diese Zahl noch an. Seine Vermutung: Würde man bei den verbliebenen 18 Prozent die Schubladen durchforsten, kämen auch dort sicher noch die einen oder anderen Akku-Geräte zum Vorschein. 

Nächsten Mittwoch, 11. Mai 2022, spielt Borussia Dortmund gegen die ukrainische Nationalmannschaft. Linda Zervakis und Matthias Opdenhövel begleiten das Benefizspiel mit einer Spezialausgabe von "Zervakis & Opdenhövel. Live." – auf ProSieben und auf Joyn.