Sicher Wohnen für Obdachlose in Berlin

2023-02-22 18:30:30 By : Ms. Jay Wong

Schritt für Schritt von der Straße zum eigenen Zuhause. Mit dem Modellprojekt „Safe Places – Sichere Orte für obdachlose Menschen“ wollen Friedrichshain-Kreuzberg und Neukölln Wohnungslosen langfristig wieder eine Perspektive bieten.

Nahe dem Ostbahnhof ziehen am kommenden Montag Obdachlose in drei „Little Homes“. Die kleinen Wohnboxen werden von Sozialarbeitern betreut und sollen eine Brücke von temporären zu dauerhaften Unterkünften schaffen.

Das große Ziel bis 2030: Schutz und Hilfe, damit Wohnungslosigkeit kein Problem mehr ist.

Innerhalb von zwei Jahren sollen die Bewohner vom Mini-Heim in eine richtige Wohnung wechseln. Der Standort am Ostbahnhof erfüllt wichtige Faktoren wie infrastrukturelle Anbindung und Versorgungsmöglichkeiten. Finanziert wird das Projekt mit den bisherigen Mitteln und Ressourcen für Obdachlosenhilfe.

Sven Lüdecke (45), „Little Homes“-Vereinsgründer: „Seit 2016 konnten wir bundesweit 148 Menschen aus der Obdachlosigkeit heraushelfen. Wir stellen die Häuser zur Verfügung, arbeiten mit den Menschen, kümmern uns um wichtige behördliche Dinge und Versicherungen und sammeln positive Erfahrungen. Für mich ist es kein Job, sondern eine Lebensaufgabe. Die Gesichtsausdrücke bei denen, den geholfen wurde, sind unbeschreiblich.“

Die Wohnboxen können von ehrenamtlichen Mitarbeitern in nur einem Tag gebaut werden. Ausgestattet sind die 2,8 Quadratmeter-Häuschen mit Bett, leichtem Mobiliar, Feuerlöscher, chemischer Toilette, Erste-Hilfe-Kasten und guter Dämmung, damit die Temperaturen von draußen drinnen nicht zu spüren sind.

Alexander (36) lebt schon in einem „Safe Place“ in Buch: „Ich wohne dort seit letztem Dezember. Angst brauche ich darin nicht zu haben und kalt ist es auch nicht. Ich habe meine Ruhe, wenn ich will, kann mich aber auch mit anderen austauschen. Das Projekt ist etwas Gutes.“ Die neuen Nachbarn auf Zeit werden von Anwohnern und Passanten gut aufgenommen, viele spenden auch.

In Friedrichshain-Kreuzberg gibt es bereits drei Standorte für „Safe Places“, in Neukölln werden noch mögliche Standorte geprüft. Auch weitere Bezirke sollen ins Boot geholt werden, damit das Projekt auf ganz Berlin ausgeweitet werden kann.