Rückschlag nach der Hochwasserkatastrophe: Einbrecher nehmen schweren Tresor aus flutgeschädigtem Sanitätshaus mit

2023-02-22 18:28:08 By : Ms. Marie Lu

Stolberg Unbekannte sind am Karnevalswochenende ins Sanitätshaus Kleis in Stolberg eingebrochen und haben unter anderem einen schweren Safe entwendet. Für die Eigentümer ist es ein neuer Rückschlag nach der Flutkatastrophe.

Die böse Überraschung offenbarte sich am Rosenmontag. Die Putzfrau war es, der in den Morgenstunden auffiel, dass die Tür zum Sanitätshaus und zur Apotheke Kleis an der Rathausstraße in Stolberg einen Spalt breit offen stand. Das sollte eigentlich nicht sein, schließlich ruhte der Betrieb über die jecken Tage.

Bei genauerem Hinsehen stellte sich heraus, dass es noch mehr Auffälligkeiten als den nicht richtig verschlossenen Eingang gab: Einbrecher hatten das Ladenlokal heimgesucht und dabei unter anderem einen mehr als 200 Kilo schweren Tresor entwendet.

„In dem Safe befanden sich die Rezepte von etwa einer Woche, Bargeldeinnahmen von zwei Tagen, das Geld der vier Verkaufskassen mit Wechselgeld und unsere Hauptwechselgeldkasse“, zieht Hartmut Kleis im Gespräch mit unserer Zeitung Bilanz. „Wir sind als Unternehmen versichert und hoffen, dass alles gut abgewickelt wird“, fürchtet der Geschäftsmann keine erheblichen finanziellen Auswirkungen.

„Schlimm ist für die Mitarbeiter und unsere Familie aber, dass wir seit der Flutkatastrophe vom 14. und 15. Juli 2021 keinen normalen Tagesablauf mehr kennen. Das Arbeiten im sehr schönen, aber zu beengten Provisorium oder in den zusätzlich genutzten Etagenwohnungen fordert jeden von uns täglich“, berichtet Kleis von der Zeit seit der Wiedereröffnung am 30. September 2021. Entsprechend sei der Einbruchsdiebstahl, von dem er ausgeht, unter psychischen Gesichtspunkten ein schwerer Rückschlag für alle Beteiligten.

Im gestohlenen Safe befanden sich nach Aussage von Hartmut Kleis 30 wichtige Haus- und Autoschlüssel. „Vor dem Hochwasser hatten wir ein Schließsystem. In den provisorischen Räumen, in dem sich derzeit unser Sanitätshaus und die Apotheke befinden, gibt es aber jede Menge Einzelschlösser, die nun alle aus Sicherheitsgründen ausgetauscht werden müssen“, stellt der Apotheker niedergeschlagen fest. Eine Alarmanlage sei bis dato nicht installiert gewesen. „Die sollte es erst wieder geben, wenn unser Sanitätshaus im Sommer vollständig hergestellt ist.“ Nun aber werde der Einbau auch im Provisorium schnellstens nachgeholt. „Denn einen weiteren Vorfall dieser Art können wir uns wirklich nicht leisten.“

Weil die Geschäftsräume über Nacht stets hell erleuchtet sind, damit von außen erkennbar wäre, falls jemand das Lokal außerhalb der Öffnungszeiten betreten sollte, hofft Hartmut Kleis darauf, dass sich vielleicht Zeugen finden, die die Tat beobachtet haben. „Ich gehe davon aus, dass es sich aufgrund des Gewichts des Tresors, der im Übrigen aufgeschweißt werden müsste, um mindestens zwei Täter handelt. Und ich nehme an, dass diese den Tresor mit einem Kleintransporter weggeschafft haben.“

Geschehen sein muss das nach Angaben des Apothekers zwischen der Schließzeit von Sanitätshaus und Apotheke am Samstagnachmittag um 14 Uhr und dem Feststellen der Tat am Montagmorgen.

Die Polizei Aachen bestätigt auf Anfrage, dass der Einbruch an der Rathausstraße von Kollegen aufgenommen worden ist. „Die Fahrzeuge zu den entwendeten Schlüsseln wurden nicht gestohlen“, ergänzt Kathrin Goebels die vorläufige Bilanz. Der angerichtete Schaden liegt nach Angaben der Pressesprecherin geschätzt bei etwas mehr als 100.000 Euro.