Shift-Left bedeutet, IT-Wissen innerhalb einer Organisation zu teilen. Während man sich früher hierbei auf automatisierte Lösungen verließ, bietet Unified Observability nun einen intelligenteren Ansatz. Unternehmen können jetzt auch unter schwierigen Bedingungen erfolgreich sein.

Angesichts steigender Zinssätze und einer sich abnehmenden Wirtschaftsleistung sind die Investitionen in den meisten Bereichen des Technologiemarktes deutlich zurückgegangen. In einigen Bereichen ist dennoch ein Wachstum zu erwarten. Einer kürzlich durchgeführten IDC-Umfrage zufolge geht die Hälfte der Befragten davon aus, dass ihre Budgets für Observability in den kommenden Jahren steigen werden.

Der Grund dafür ist, dass Observability den Shift-Left erleichtert. Das ursprünglich in DevOps verwendete Konzept – hierbei wird frühzeitig und häufig auf Tests verwiesen, um Probleme in der Folgezeit zu vermeiden – wurde nun in NetOps und Service Desk weiterverbreitet. Die Grundidee hinter Shift-Left ist einfach: IT-Fachkräfte stellen ihren weniger erfahrenen Kollegen ihr Wissen zur Verfügung und ermöglichen ihnen damit, schwierigere Problemstellungen zu lösen.

Traditionell lag der Schwerpunkt von Shift-Left oft auf der Erweiterung der Softwarefunktionen, der Verbesserung der Zuverlässigkeit und Leistung, der Skalierung und der Erhöhung der Sicherheit. Aber es gibt noch viele weitere Vorteile, die NetOps bieten kann, da es die Leistung und Produktivität der Mitarbeiter auf allen Ebenen verbessert. Dies wiederum schafft eine bessere Unternehmenskultur und steigert die Kundenzufriedenheit. Für die vielen Organisationen, die eine exponentiell wachsende Datenmenge verwalten, hilft es bei der Verwaltung ihrer zunehmend komplexen Infrastruktur.

Shift-Left mittels Unified Observability hilft Unternehmen, die ihr IT-Personal von routinemäßigen, taktischen Aufgaben abziehen und auf strategische Projekte wie Infrastrukturoptimierung oder prädiktive Modellierung verlagern wollen.

Die meisten Unternehmen sind auf hochqualifizierte Fachkräfte angewiesen, um IT-Probleme zu erkennen und zu lösen. Diese ohnehin schon knappen und teuren Mitarbeiter sind jedoch immer schwerer zu finden, da ältere Arbeitnehmer in den Ruhestand gehen und jüngere Generationen nicht über die erforderlichen Fähigkeiten verfügen. Dieses Problem wird durch das Wachstum der technischen Infrastruktur noch verschärft, was zu vielen Support Cases oder Systemfehlern führt. Fachleute sind dann häufig damit überfordert, die Technik am Laufen zu halten, bevor sie sich um strategische Initiativen kümmern können. Ihre Bemühungen wären jedoch am besten bei eben jenen strategischen aufgehoben. Insgesamt leidet das gesamte Unternehmen, da immer mehr Teammitglieder von wichtigen Aufgaben abgezogen werden, die das Unternehmen voranbringen würden, um sich auf die Fehlerbehebung zu konzentrieren.

Observability-Plattformen bieten eine Shift-Left-Lösung, indem sie die Erfahrung und das Fachwissen der Experten in automatisierten Runbooks umsetzen und so die Beibehaltung wichtiger Fachkenntnisse erleichtern. Das Wissen der erfahrenen Mitarbeiter über Probleme und Lösungen kann in Leitfäden eingegeben werden, welche zu Workflows gemacht werden können, die auf die Bedürfnisse des Unternehmens zugeschnitten sind. Mit diesen Runbooks können Unternehmen Probleme schneller beheben, den Druck auf die Experten verringern und jüngeren IT-Mitarbeitern die Möglichkeit geben, zu lernen und in ihrer Rolle schneller zu wachsen.

Es ist unbestritten, dass Shift-Left die Softwarequalität, die Sicherheit und letztlich die Unternehmensleistung verbessert, indem wichtige Prozesse in die frühe Entwicklungsphase verlagert werden. Die heutigen IT-Umgebungen sind jedoch so umfangreich und komplex geworden, dass eine Unified Observability der Infrastruktur und fortschrittliche Analysetools unabdingbar geworden sind.

Oliver Oehlenberg. (Bild: Timo Kirsten / Riverbed)

Mit Unified Observability wird Shift-Left erfolgreicher. Diese Tools optimieren die Datenerfassung und -analyse, senken die MTTR und versetzen IT-Experten in die Lage, sich auf die Aktivitäten zu konzentrieren, welche die digitale Transformation beschleunigen und die finanzielle Leistung des Unternehmens maximieren.

Oliver Oehlenberg ist Field CTO bei Riverbed Technology.

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